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Mittwoch, 6. April 2022

Neues Buchprojekt über Pius XI., „den Missionspapst“

 


Zum diesjährigen 100. Jubiläum der Wahl Pius’ XI. habe ich mich entschieden, ein kurzes Buch über Pius XI. als „Missionspapst“ zu schreiben. Den Lesern dieses Blogs ist dieser Aspekt des Pontifikats von Achille Ratti sicherlich nicht unbekannt, ich denke aber, dass er in der Öffentlichkeit eine größere Aufmerksamkeit verdient. Hier eine kurze Leseprobe aus dem Kapitel über die Missionsenzyklika Rerum ecclesiae. Das Buch kommt voraussichtlich im Frühsommer auf den Markt.


„Die Bedeutung der Enzyklika für das katholische Missionswesen kann kaum überschätzt werden; sie zementiert das Fundament der neuen Missionsära, die mit dem Rundschreiben Maximum illud von Benedikt XV. eingeleitet wurde, die Epoche der einheimischen Kirche. Diese Entwicklung soll in den folgenden Kapiteln näher beleuchtet werden. Auch Pius XII. verwendet für die Analyse des Fortschritts der Missionen Rerum ecclesiæ als Ausgangspunkt, als er im Jahr 1951 zum 25. Jubiläum der Veröffentlichung dieser Enzyklika seine eigene Missionsenzyklika Evangelii præcones an die Kirche richtet und dabei auf die großen Fortschritte zurückblickt, die die letzten 25 Jahre in den katholischen Missionen geprägt hatten und die zu einem bedeutenden Teil noch in die Regierungszeit Pius’ XI. fielen. Pius XII. hebt dabei hervor, dass Rerum ecclesiæ ebenso wie Maximum illud lehrt, dass das Endziel der Missionsaktivitäten die Errichtung der kirchlichen Hierarchie ist. Hierin besteht wohl der bedeutendste und weitreichendste Aspekt der Missionslehre von Pius XI.: Er klärt die Frage des wahren Missionsbegriffs: „Was ist, so fragen wir, der Zweck der Missionen, was anders, als dass durch sie in der großen, weiten Welt die Kirche Christi eingeführt und fest gegründet wird?“. Indem er der Kirchengründung den Vorrang gegenüber der Einzelbekehrung gibt, steht Pius XI. im Einklang mit den Lehren der Missionswissenschaft des frühen 20. Jahrhunderts sowie mit namhaften Theologen wie Augustinus, Thomas von Aquin, Suarez und Bellarmin.[1] Mehr noch: durch seine Forderung nach einem einheimischen Episkopat sollte er das Erscheinungsbild und die Struktur der Weltkirche bis auf den heutigen Tag prägen.“


[1] Freitag, P. Dr. Anton S.V.D.: Die neue Missionsära. Steyler Verlagsbuchhandlung, Kaldenkirchen, 1953


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