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Dienstag, 15. Februar 2022

Die Predigt von Papst Pius XI. zur Weihe sechs chinesischer Bischöfe



Die Bischofsweihe am Altar der Kathedra Petri, freundlicherweise koloriert von Michael Baker.


Am 28. Oktober 1926 weihte Pius XI. unter großen Feierlichkeiten im Petersdom sechs chinesische Bischöfe, die ersten seit nahezu 250 Jahren. Zuvor hatte es nur einen einzigen chinesischen Bischof gegeben, Luo Wenzao, der Ende des 17. Jahrhunderts starb. Nachfolgend die Predigt des Papstes:


„Ehrwürdige Brüder!

Die feierlichen Handlungen sind nunmehr beendigt, mit denen Wir Euch bei den Reliquien der Apostel die Fülle des Priestertums verliehen haben. Damit dieses Ereignis Euch umso angenehmer und Uns umso leichter in Erinnerung sei, wollten Wir diese am selben Tage verleihen, an welchem sie vor sieben Jahren uns selbst verliehen worden ist. Für diese Gnade danken Wir mit Euch, ehrwürdige Brüder, vor allem und werden Wir immer danken: Gott, dem Geber alles Guten.

Wir können weder Unseren Jubel zurückhalten, noch Unsere Freude verbergen, von der wir alle im Hinblick darauf erfüllt sind, zum ersten Male in dieser Stadt Rom vom römischen Papste eingeborene Bischöfe des chinesischen Klerus zum erhabenen Amt befördert zu sehen, ihrer Heimat das Reich des Königs Christus zu bringen und auszubreiten. Wir begrüßen diese Weihe als einen überaus glücklichen Anfang mit dem Wunsche, recht bald auch anderwärts dasselbe Vorhaben zum Erfolg gebracht zu sehen.

Was nun Euch, ehrwürdige Brüder, anbelangt, so haben Wir Euch in diese ewige Stadt, die Haupt und Zentrum der Religion ist, bestellt und berufen, um Euch unter dieser so großen und geheiligten Majestät der St. Peterskirche zu weihen, damit Ihr, mit der bischöflichen Würde ausgestattet und mit der heiligen Inful geschmückt, von hier aus in Euer Vaterland zurückkehret, von hier aus, sagen Wir, von wo die apostolische Quelle immer lebendig und ohne Unterbrechung ausgeht. Ihr kamet hierher, um Petrus zu sehen; und von Ihm habt Ihr nun den Hirtenstab erhalten, dessen Ihr Euch zu bedienen habt, um die Herde Eures Schafstalles zu sammeln. Petrus hat Euch, wie Ihr gesehen habt, umarmt, Euch, die Ihr nicht geringe Hoffnung bereitet, den katholischen Glauben bei Euren Mitbürgern zu verbreiten. Diese Eure Landsleute, die Euer so ungeheuer großes Vaterland bewohnen, das von ältesten Zeiten an durch Pflege der Wissenschaft und der schönen Künste sich hervorgetan hat, haben einmütig die Maßnahme des Heiligen Stuhles belobigt und sie haben – ganz besonders jene aus ihnen, die der Religion nicht ferne stehen und vor allem die Katholiken – Euch mit Beweisen der Freude und der Anhänglichkeit überschüttet und Euch bei Eurer Abreise nach Rom beifällig begrüßt. Tragt nun also die bischöfliche Würde und die mit ihr verbundenen Mühen auf eine Art und Weise, dass sie Unseren Erwartungen und denjenigen Eurer Völkerschaften entsprechen und Ihr so der Kirche einen neuen kräftigen Spross schenket. In dieser feierlichen Stunde kann und muss jenes Wort unseres Herrn Jesus Christus, unseres Schöpfers, Erlösers und Obersten Hirten, als an Euch gerichtet gelten: ‚Erhebet Euer Haupt und schaut die Länder, diese unermesslichen Länder, die euer sind, sie reifen schon für die Ernte‘ und weiter: ‚Geht auch ihr in meinen Weinberg‘ und ferner: ‚Gehet hin, lehret, unterrichtet, taufet, segnet: ich habe euch auserwählt, damit ihr hingehet und Frucht bringet und eure Frucht bleibet.‘ Fiat, Fiat!“

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