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Donnerstag, 5. Januar 2023

Missionarische Deckenfresken in Dillingen

 Dillingen spielt in der Geschichte des Jesuitenordens eine bedeutende Rolle. Die Kleinstadt an der Donau war eine der Wirkungsstätten des heiligen Peter Canisius. Auf ihn geht die Gründung des dortigen Jesuitenkollegs zurück. In Dillingen war es auch, wo Stanislaus Kostka diesen zweiten Apostel Deutschlands aufsuchte und in den Jesuitenorden eintrat.

Die Anfang des 17. Jahrhunderts entstandene „Studienkirche“ unter dem Titel Mariä Himmelfahrt ist ein lebendiges Zeugnis des apostolischen Geistes der Jesuiten. Drei der vier großen Deckenfresken im Joch des Langhauses, gemalt von Christoph Thomas Scheffler im Jahr 1751, zeugen von ihrem missionarischen Wirken in Asien, Amerika und Afrika.


Das Bild von Asien zeigt den heiligen Franz Xaver in der Mitte unter dem Banner der Immakulata, daneben den hl. Paul Miki und seine beiden Mitbrüder, die in Japan den Martertod erduldeten. Zu Füßen des Asienapostels kniet der bekehrte Fürst von Satsuma in Japan, während im Hintergrund Pater Adam Schall von Bell vor der Jesuitenkirche von Peking den Chinesen predigt.

In Amerika ist es der heilige José de Anchieta, der nicht nur die Einheimischen, sondern auch wilde Tiere wie Jaguare und Schlangen mit seiner Predigt anzieht. Im Hintergrund trägt der Paraguay-Missionar Pater Anton Sepp eine schwarze Madonna nach dem Vorbild unserer lieben Frau von Altötting zur Kirche Maria de Auxilio in Porto Seguro empor. Rechts wird der Martertod des seligen Inácio de Azevedo und seiner 39 Gefährten gezeigt, die bei der Überquerung des Atlantiks vor Brasilien von kalvinistischen Seebeutern ermordet wurden.


Die Reihe der Missionäre schließt der weniger bekannte Gonçalo da Silveira, der zunächst Provinzial in Indien war und ab 1560 im südlichen Afrika wirkte, wo er Nogomo Mupunzagato, König des Mutapa-Reiches (heutiges Simbabwe und Mosambik), taufte. Auf Anstachelung muslimischer Araber von der Küste ließ der König Pater da Silveira im darauffolgenden Jahr erdrosseln. Im Hintergrund ist Andrés de Oviedo, einstmaliger lateinischer Patriarch von Äthiopien, auf seinem Bischofsthron mit Pallium und Rauchmantel dargestellt.

Mit den sehr lebendigen Fresken haben die Jesuiten ihren bekannten und weniger bekannten Missionären ein schönes Andenken gesetzt und vielen Generationen die Bedeutung der katholischen Missionen vor Augen gehalten.


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