Wir haben hier in Noma, so berichtet ein Missionar aus Südafrika, eine kleine Gemeinde von 1200 Christen, die uns vielen Trost bereitet. Der christliche Geist dringt mehr und mehr in sie ein, und die Mission macht wirklich Fortschritte. Der größte Teil unserer Neuchristen beichtet jeden Monat, nur wenige lassen es drei Monate werden; eine gute Zahl geht alle vierzehn Tage zu den Sakramenten. Am ersten Freitag im Monat erscheinen nie weniger als 200 Neuchristen am Tische des Herrn, um die Sühnekommunion des göttlichen Herzens zu empfangen.
Kürzlich sah ich einen Greis von achtzig Jahren ganz erschöpft herankommen. „Was gibt es, mein Lieber,“ fragte ich ihn, „du scheinst recht müde zu sein?“ „Ja, Pater, ich war noch weit weg, als die Glocke läutete, und aus Furcht, zu spät zu kommen, versuchte ich zu laufen. Ich habe das schon viele Jahre nicht mehr getan. Aber der liebe Gott hat mir geholfen; ich lief, und sieh, nun bin ich gerade zum Beginn der heiligen Messe gekommen.“ Und der Alte strahlte bei diesen Worten vor Freude. Besonderen Eifer zeigten unsere Christen im Rosenkranzmonat. Täglich war die Kirche gefüllt, und zwar bereits morgens zur Sechs-Uhr-Messe, obgleich manche der guten Leute zwei Stunden weit zu gehen hatte. –Wie beschämen diese guten Neuchristen doch so viele Namenchristen in Europa!
(Aus: die katholischen Missionen, 1893)
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