Ich beobachte in letzter Zeit ein gewisses Interesse am
östlichen Christentum, von dem ich schon auf unserem anderen Blog geschrieben
habe. Soweit ich sehen kann ist dieses Interesse leider größtenteils auf die
schismatischen Kopten beschränkt, während die eigenen orientalischen
Glaubensbrüder nicht viel Beachtung erhalten. Deswegen möchte ich hier einige
Heilige, Selige und Diener Gottes der Ostkirche vorstellen. Rufen wir sie als Fürbitter in für
die Einheit aller Christen in der einen, heiligen, katholischen und
apostolischen Kirche an!
Hl. Josaphat Kunzewitsch (1580-1623) |
Der heilige Josaphat Kunzewitsch war Erzbischof von
Polozk und ist ein Märtyrer der kirchlichen Einheit. Nach der Union von Brest
setzte er sich für das Fortbestehen des ukrainischen Ritus ein. Am 12. November
1623 wurde er in Witebsk von einem Mob von Schismatikern mit einer Axt ermordet
(siehe die häufige Darstellungen von St. Josaphat mit Axt).
Im lateinischen Ritus ist sein Gedenktag am 12. November,
in der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche am 25. November.
Sel. Mykolay Charnetsky CSsR (1884-1959) |
Dieser Redemptoristen-Bischof teilte das Schicksal vieler
katholischer Priester in der Ukraine, die von den Kommunisten nach der Einnahme durch die Rote Armee
systematisch verfolgt wurden. Er wurde vom NKVD verhaftet und zu sechs Jahren
Zwangsarbeit in einem Gulag verurteilt. Nach zwei Jahren war er dem Tode nah. Trotzdem
bemühte er sich, auch in der Gefangenschaft seine priesterliche Seelsorgearbeit
weiterzuführen. Er wurde schließlich entlassen und konnte trotz ständiger
Überwachung Priesterkandidaten vorbereiten und weihen.
Bis zum heutigen Tag werden viele Wunder durch seine
Fürsprache berichtet. Er wird als Märtyrer verehrt. Weitere Redemptoristen, die
als Märtyrer der kommunistischen Herrschaft in Osteuropa verehrt werden, sind
der sel. Methodius Trcka, der sel. Zenon Kovalyk und der sel. Vasyl
Velychokovsky.
Hl. Charbel Makhlouf (1828-1898)
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Der heilige Charbel Makhlouf war ein
syrisch-maronitischer Mönch aus dem Libanon. Er führte in seinem Kloster ein
Leben außergewöhnlicher Strenge und aß nur eine Mahlzeit am Tag, die aus den
Essensresten seiner Mitbrüder bestand. Er hatte die Gewohnheit, täglich um 11
Uhr die heilige Messe zu zelebrieren, damit er sich den ganzen Morgen auf die
heiligen Geheimnisse vorbereiten konnte. Nach seiner Beerdigung umgab ein
außergewöhnlich helles Licht 45 Tage lang sein Grab. Nach der Exhumierung wurde
sein Leichnam vollkommen intakt gefunden und sonderte eine wohlriechende,
blutähnliche Flüssigkeit ab, die zu vielen wunderbaren Heilungen beigetragen hat.
Erst 67 Jahre nach seinem Tod verfiel sein Körper schließlich.
Sein Festtag ist der 24. Juli. Zusammen mit der heiligen Rebekka Ar Rayès und dem heiligen Nimatullah
al-Hardini gehört er zu den drei offiziell von der Kirche kanonisierte
maronitischen Heiligen.
Hl. Rebekka Ar Rayès (1832-1914) |
Das Leben der heiligen Rebekka (Rafqa) Ar Rayes (auf dem
Foto liegend abgebildet) war geprägt von unaussprechlichen Leiden, die sie mit
dem großen Verlangen trug, am Leiden Christi teilzuhaben. In den frühen Jahre
ihres Ordenslebens litten die Christen im Libanon unter den anhaltenden
Verfolgungen und Massakern durch die Moslems.
Nachdem sie eines Tages Gott fragte, ob er sie verlassen
habe, da sie nie krank war, begann ihre schwere Erkrankung, die sie den Rest
ihres Lebens begleitete. Zunächst setzte eine schwere Entzündung der Augen ein,
worauf ein Auge entfernt werden musste, darauf folgte eine lähmende
Knochenkrankheit. Auch in ihrer Krankheit war sie ein Muster an Gehorsam.
Ihr Fest ist am 23. März.
Ehrw. Andrej Scheptyzkyj (1865-1944) |
Der Diener Gottes, der Großerzbischof von Lemberg und
Metropolit der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche Andrej Scheptyzkyj
führte seine Herde durch zwei Weltkriege und 7 Regierungen, darunter die der
Nazis und der Sowjets.
Währen der deutschen Besatzungen versteckte er Juden in
Einrichtungen der Kirche und wandte sich mit dem Hirtenbrief „Du sollst nicht
töten“ gegen den Massenmord durch die Nazis.
Orate pro nobis!