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Montag, 18. März 2013

Der Missionar, kein Bote der weltlichen Macht - Papst Benedikt XV in "Maximum Illud"




Nach dem verheerenden ersten Weltkrieg, der der katholischen Mission einen schweren Schlag versetzt hatte (zahlreiche Priester sind im Krieg gefallen, deutsche Missionäre wurden häufig aus ihren Missionen vertrieben), richtet sich Papst Benedikt XV. in seinem Sendschreiben "Maximum Illud" an Klerus und Gläubige, sowohl ermutigend als auch ermahnend. Leider gibt es das Sendschreiben nur auf Englisch, dafür in ganzer Länge unter dem oben blau unterlegten Link. Besonders lesenswert für heutige Zeiten ist der Lob für die Frauen in der Mission, die Ordensschwestern (Punkt 30.). 
Nachfolgend geht der Papst auf die Aufgabe des Missionars als Bote des himmlischen, nicht des irdischen Vaterlands ein.

„Die Erhabenheit und Größe der Aufgabe, der eure Arbeit gilt“, so schreibt er, „möge euch allezeit vor Augen stehen. Es ist euch der göttliche, über alle menschlichen Rücksichten erhabene Beruf geworden, die in der Finsternis des Todes Schmachtenden zu erleuchten und den dem Verderben Zueilenden den Weg zum Himmel zu öffnen. Ihr kennt die vom Herrn an jeden von euch gerichteten Worte: ‚Vergiss dein Volk und das Haus deines Vaters‘ (Ps. 44, 11). 
Seid deshalb eingedenk, dass ihr nicht der Menschen Herrschaft, sondern dem himmlischen Vaterlande Bürger gewinnen sollt. Traurig wäre es, wenn Missionäre ihrer Würde so sehr vergäßen, dass sie mehr an ihr irdisches als ihr himmlisches Vaterland dächten und über Gebühr darauf hinarbeiteten, an erster Stelle die Macht und den Ruhm ihres Landes zu vermehren. 
Es wäre dies eine höchst unheilvolle Vergiftung des Apostelberufs, die dem Seeleneifer des Glaubensboten Kraft rauben und seinen Einfluss schwächen würde. 
Denn auch die wildesten Völker werden leicht gewahr, was der Missionär bei ihnen sucht, und ihr feines Gefühl zeigt es ihnen an, wenn er etwas anderes als ihr geistliches Wohl erstrebt… Es könnte sich leicht beim Volk die Überzeugung durchsetzen, die christliche Religion sei der fremden Nation ausschließlich eigen, und wer diese Religion annehme, stelle sich unter die Vormundschaft und Oberhoheit des fremden Staates und verliere sein eigenes Heimatrecht.

Großen Kummer bereiten uns jene in den letzten Jahren veröffentlichten Missionsberichte, in denen nicht so sehr das Verlangen nach Ausbreitung des Gottesreiches als nach der Vermehrung der Größe des eigenen Landes zutage tritt. Wir können nicht begreifen, dass man dabei ganz vergisst, wie sehr dies die Seelen der Heiden von unserer heiligen Religion abwendig macht. Ganz anders handelt der katholische Missionär, der dieses Namens würdig ist. Er ist sich ständig bewusst, dass er kein Abgesandter seiner Nation, sondern ein Bote Christi ist, und er richtet sein Benehmen so ein, dass ein jeder in ihm den Diener seiner Religion erkennt, die alle Menschen, welche Gott im Geiste und in der Wahrheit anbeten, umfasst und keine Nation ausschließt.

(Aus: die katholischen Missionen, 1920)

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