Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Dienstag, 12. Februar 2013

Nachruf einer jungen Indianerin auf einen deutschen Missionar



Nachträglich erfahren wir Näheres über das Ableben des hochw. Herrn Gerhard Terhorst, der am 3. Oktober 1901, 72-jährig, zu Baraga (Indianermission) in Michigan fromm im Herrn verschieden ist, nachdem er volle 41 Jahre lang unter den Rothäuten gewirkt hatte. Er beherrschte die Sprache der Chippewa vollständig und lebte ganz für seine Indianer.
„Ob Nacht oder Tag, stets war er bereit, zu Fuß oder zu Ross, durch Wald, über Fluss und See, durch dick und dünn hinzueilen, wo seine Hilfe begehrt war.“
Der folgende Brief eines Indianermädchens schildert in seiner naiven Weise den apostolischen Mann sehr treffend.

„Vater Terhorst war geboren in Münster, Hannover [sic], etwa vor 80 Jahren. Er war ein guter Priester und brachte 41 Jahre lang unter den Indianern von Baraga zu. Er war durch den ersten Bischof von Marquette, den hochw. Herrn Baraga, zum Priester geweiht worden.
Er pflegte seine Ärmel aufzurollen und mit den Indianern zu arbeiten. Die Indianer, mit denen er arbeitete, gehörten zum Chippewastamme.
Er lernte die Sprache der Indianer und war so im Stande, sie den Rosenkranz und die Gebete in der Indianersprache zu lehren. Er war sehr gut gegen die Indianer und lehrte sie außer der Religion noch viele andere Dinge.
Er besuchte die Indianer, wenn sie krank waren und tat für sie alles, was er konnte. Vater Terhorst starb in der Indianermission, wo er so viele Jahre gewirkt hatte.
Das Begräbnis fand letzten Dienstag in Baraga statt. Die Schwestern von Negaunee und einige andere von Ishpeming gingen mit der Leiche. Als die Schwestern und Priester aus dem Zug stiegen, waren viele Indianer da mit Laternen und Fackeln, und als sie den Hügel hinaufstiegen, sangen die Indianer das Lied, das Vater Terhorst sie gelehrt hatte. Als man zur Kirche ging, sammelten sich alle Indianer um den Sarg. Dort blieben 30 Leute die ganze Nacht hindurch.
Wir alle glauben fest, dass Vater Terhorst geradewegs in den Himmel ging, wenigstens hoffen wir so, weil er gegen alle so gut war, besonders (gegen) die Indianer.“

(aus: die katholischen Missionen, 1902)

Hier (erste Seite, rechte untere Ecke) findet sich ein Bild von Pater Terhorst. Das Informationsblatt behandelt in erster Linie Msgr. Baraga, dessen Seligsprechungsprozess eingeleitet ist.

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