Sel. Papst Pius IX. |
Erzbischof Spaccapietra von Smyrna hatte als Apostol. Präfekt die Gegend am See Genezareth zu verwalten. Gern hätte er ein altehrwürdiges, verfallenes Heiligtum wiederhergestellt, das an der Stelle erbaut war, wo Christus Petrus zum Oberhaupt der Kirche erhoben hatte. Aber die Mittel dazu fehlten.
Da ließ er sich einige kleine Fische aus dem See Genezareth fangen, setzte sie in Spiritus und nahm sie mit nach Rom.
In der Audienz erzählte er dem Heiligen Vater von seinem Herzenswunsch, suchte ihm auch klar zu machen, welche Bedeutung dieses Erinnerungsmal der Einsetzung des Papsttums für den Papst habe, und klagte ihm dann seine Geldnot.
„Ja“, meinte Pius IX. scherzend, „liegt nicht ganz in der Nähe diese Stelle, wo der Herr einst durch ein Wunder den Fisch mit dem Goldstück im Munde fangen ließ, damit Petrus die Steuer entrichte? Machen Sie es ihm doch nach, und die Kapelle ist bald bezahlt.“
„Heiliger Vater“, erwiderte der Erzbischof, „das habe ich versucht; ich habe Fische im See gefangen, aber kein Gold darin finden können.
Aber Ew. Heiligkeit ist der Nachfolger Petri und der Stellvertreter Christi. Ihnen muss da Wunder gelingen.“ Damit überreichte er ihm das Glas mit den Fischen, das er bisher unter dem Mantel verborgen gehalten hatte.
Pius musste herzlich über diese Schlagfertigkeit lachen, öffnete eine Lade und gab ihm so viele Dukaten, als Fische in dem Glas waren. — Das „Wunder“ war gewirkt.
(Aus: die katholischen Missionen, 1914)
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