hl. Franz Xaver |
Folgendes schrieb der heilige Franz Xaver über den Mangel an Glaubensboten, sprich Missionaren, um das Reich Gottes auf Erden zu verbreiten:
"Wie viele Bekehrungen bleiben aus wegen des Mangels an Helfern, die sich des heiligen Werkes annehmen, das in diesen Ländern noch zu wirken ist! Es packt mich, wie oft, das Verlangen, in die Universitäten Europas zu stürmen, schreiend mit lauter Stimme, wie einer der nicht mehr bei Sinnen ist.
Vor allem in Paris wollte ich’s alle hören lassen, deren Wissen größer ist, als der Wunsch, hiervon guten Gebrauch zu machen. Vor versammelter Sorbonne wollte ich’s ihnen zurufen: Wie viele Seelen vom Wege des Heiles abkommen durch ihre Schuld, wie viele Seelen verloren gehen durch ihre Gleichgültigkeit!
Wenn sie mit dem gleichen Eifer, den sie den Studien zuwenden, auch jene Rechenschaft überdenken würden, die Gott, unser Herr, dereinst von ihnen fordern wird; wenn sie mit der nämlichen Wachsamkeit die ihnen vom Herrn verliehenen Talente prüfen wollten, wie viele von ihnen müssten erschüttert sein!
Sie würden die Mittel zu ihrem Heil ergreifen, sie würden geistliche Übungen halten, diese Übungen, ausersehen, sie im Innersten ihrer Seele den heiligen Willen Gottes erkennen zu lassen und ihn zu begreifen in seiner Tiefe.
Und sie würden sich diesem göttlichen Willen fortan bereitwilliger als ihren eigenen Neigungen hingeben, sprechend: „Herr! Siehe, hier bin ich. Was willst Du, dass ich tun soll? Sende mich, wohin Du willst, und wenn es gut ist, selbst bis nach Indien!“
Wie viel glücklicher könnten sie alle sein, wie würde sie die selige Hoffnung beflügeln, dereinst in der Todesstunde des göttlichen Erbarmens teilhaft zu werden, dann, wenn das besondere Gericht für sie naht, von dem sich keiner verbergen kann.
Zu ihren Gunsten könnten sie sprechen: „Herr, fünf Talente hast Du mir übergeben, sieh, fünf andere habe ich dazu gewonnen“ (Mt 25,20).
(Aus den Briefen des heiligen Franz Xaver nach Europa)