Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Donnerstag, 5. Januar 2012

Ein neuer Aufruf Papst Pius’X. zu eifrigerer Betätigung am Werke der Glaubensverbreitung


St. Pius X
Nicht unbedeutend ist die Zahl der Missionäre und Schwestern, die Italien in den Dienst der Heidenmission stellt. Die alten Orden sind verhältnismäßig stark vertreten, und die neueren Genossenschaften wie die Salesianer Don Boscos, die Söhne des heiligsten Herzens von Verona, die Missionäre von Mailand, Rom und Parma leiten eine ganze Reihe von Missionsgebieten in China, Hinterindien, Afrika und Südamerika.
Auch lässt sich nicht verkennen, dass seit einigen Jahren die Beteiligung an den Missionsvereinen in einzelnen Teilen Italiens im Steigen begriffen ist. Aber im Vergleich zu andern Ländern steht Italien sowohl was Missionspersonal als was materielle Hilfeleistung betrifft, weit zurück. Besonders beklagen die Obern der verschiedenen italienischen Missionsinstitute den Mangel an Missionsberufen.

Im Februar dieses Jahres (Anm.:1913 oder 1914) hat Papst Pius X: auf ein Schreiben dieser Vorsteher folgende Antwort gegeben, die nicht nur von Wichtigkeit für Italien ist, sondern auch ein beredter Aufruf für alle Katholiken, nach Kräften sich dem Missionswerke unter den Heiden zu widmen.
Der Heilige Vater schreibt:
„Es ist für Uns selber schmerzhaft, feststellen zu müssen, welch kleinen Anteil Italien an dem Bekehrungswerk unter den Heiden nimmt, obgleich es der Sitz der katholischen Kirche ist. Es ist richtig, ehrwürdige Brüder und liebe Söhne, dass ihr in der Uns übermittelten Adresse als Hauptgrund hierfür die völlige Unkenntnis angeführt habt, die unter uns über die Pflicht herrscht, dass jeder in seiner Art mitzuwirken hat, namentlich durch Gebet und Almosen, den unendlichen Schatz des Glaubens zu verbreiten, diese Grundlage zur Erlösung der Menschheit, die belebende Seele für alle Tugenden, die übernatürliche Gabe, die die Pforten für eine glückselige Ewigkeit öffnet.
Die Mehrzahl vergisst, dass es sich gerade hier um Anwendung des großen Gebots der Liebe handelt; aber da man sich von der Ausdehnung desselben keinen entsprechenden Begriff macht, bezieht man es meistenteils auf nächststehende Personen und auf Bedürfnisse, die wir gerade vor Augen haben. Man denkt gar nicht daran, dass es auf der weiten Welt, jenseits der Meere, neue Himmel, neue Erden gibt mit unzähligen Völkerschaften, die noch in der Dunkelheit und im Schatten des Todes leben, und die von uns, die wir die köstlichen Güter der Erlösung genießen, den zu empfangen erwarten, der ihnen von Gott und seinen Werken predigt und sie einlädt, teilzunehmen an dem wunderbaren Licht des Evangeliums. 

Wie können bei solcher Unwissenheit, fragt ihr mit Recht, die Seelen das ganze Elend anderer fassen und sich öffnen zur Liebe und ihren edlen Gefühlen Folge leisten? Wir Unserseits haben niemals die Gelegenheit vorübergehenlassen, sie an die Pflicht zu erinnern und ihnen einzuschärfen, ihr Scherflein zur Verbreitung des Glaubens beizutragen, sei es, indem Wir für das Apostolat Stimmung machten, sei es, dass Wir Gott um seinen Beistand anflehten, oder dass Wir die nötigen Mittel zur Ausübung des Apostolischen Amtes beschafften. 

Während Wir euch nun bei dieser Gelegenheit, ehrwürdige Brüder und geliebte Söhne, Unsern Dank aussprechen für den Eifer, mit dem ihr euch bestrebt, Scharen von Arbeitern des Evangeliums vorzubereiten, die im Namen Christi den Heiden die Wohltaten seiner Lehre und die Fülle seines Segens bringen, ermahnen wir euch, den Eifer zu verdoppeln, um zum Nutzen dieser Heidenvölker, soweit es in eurer Macht steht, noch zahlreichere Freunde und Wohltäter in Italien zu werben. 

Um zu diesem Ziel zu gelangen, dürfte von großem Nutzen die Mitwirkung der Bischöfe sein, deren Liebe und Eifer, wie Wir wissen, in großherziger Weise über die Grenzen ihrer Diözese hinausgehen, sowie ebenfalls Wort und Werk der Priester, die in euren Schulen aufwachsen. Indem die christliche Liebe eure und ihre Kräfte verdoppelt, wird sie auch in euren und ihren Händen das Wunder der Vermehrung des Brotes erneuern.“
(Aus: die katholischen Missionen, 1914)

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