St. Nimatullah al-Hardini O.L.M. (1808–1858) |
(…) Wir haben uns mit den Mönchen von Kesifane
[Kfifane], von Maifuk und Kuzhaia [Quzhaya] über das Leben des Dieners Gottes,
Naamet-Allah [Nimatullah], unterhalten; von Allen ward er uns als ein wahres
Muster der christlichen Vollkommenheit beschrieben. Sie konnten nicht genug von
seiner Armut, seinen Strengheiten, seinem Gehorsam, seiner Einfachheit
erzählen, nicht genug rühmen, wie er die Ordensregeln mit der größten Sorgfalt
und Pünktlichkeit beobachtet habe; da erlaubte ich mir die Frage: „Hat er viel
gearbeitet für das Seelenheil seiner Landsleute? Hat er sich bemüht, die
klösterliche Zucht im ganzen Gebiet seines Ordens wieder zur ursprünglichen
Strenge zurückzuführen?“ Diese Fragen erregten Erstaunen und schienen Dinge zu
berühren, die außerhalb ihres Gedankenkreises lagen. Doch erinnerte man sich,
dass der heilige Mann als Novizenmeister vom Seeleneifer und von den
apostolischen Arbeiten der europäischen Missionäre viel gesprochen, und dass er
als Mudabber, d. h. als Mitglied des Verwaltungsrats seines Ordens, den
Versuch gemacht habe, die alte Ordensregel wieder zur Geltung zu bringen.(...)
(Aus: die katholischen Missionen, 1877)