Dass das einheimische Indianerelement
Brasiliens auch in den dort tätigen Orden vertreten ist, beweist der Nachruf,
den die Kapuzinerzeitschrift Il Massaja einem kürzlich verstorbenen Mitbruder
widmet.
P. Serafino da Piracicaba O.F.M. Cap. wurde im
Mai 1877 von indianischen Eltern im Staat S. Paulo geboren, erhielt seine
Erziehung im seraphischen Kolleg von Taubate, trat 1900 in den Orden und wurde
1905 mit Dispens zum Priester geweiht.
Dem Nachruf zufolge war P. Serafino das
Muster eines demütigen, eifrigen Ordensmannes. Es wurde im Oktober 1914 auf
einen schwierigen, für die Chavantesindianer am Rio Taquarasu errichteten
Katechistenposten geschickt, für den er sich selbst angeboten hatte. Leider
sollte seine Laufbahn hier von kurzer Dauer sein. Im Begriff, einem armen
Kranken in einer Barke zum nächsten, 100 km entfernten Arzt zu bringen,
ertrank er in einem Sturm, der die Reisenden auf dem Rio Paraná überraschte.
(Aus: die katholischen Missionen, 1915)