Die Konzilsväter mit Kardinal Vives y Tuto O.F.M. Cap. (erste Reihe, Mitte) |
Wie wir seiner
Zeit berichteten tagte vom 24. Mai bis zum 9. Juli 1899 zu Rom das Plenarkonzil
der spanisch-amerikanischen Kirche, an welchem 13 Erzbischöfe und 40 Bischöfe
aus 18 verschiedenen Republiken von Süd und Mittelamerika (Mexiko
dazugerechnet) teilnahmen. (…)
Die
Verhandlungen des Konzils, 998 Dekrete unter 16 Titeln, umfassen das gesamte
Leben der Kirche, ihre Glaubens- und Sittenlehre, Kirchenrecht, Liturgie,
Pastoration, Seminarbildung, Schulen usw. und bilden so eine klare, einheitliche
Gesetzgebung und Rechtsnorm für die spanisch-amerikanische Kirche.
Bekanntlich
ging damals durch die kirchenfeindliche Presse die Behauptung, dass vom südamerikanischen
Episkopat die Forderung auf Abschaffung des Zölibats gestellt worden sei. Das
gerade Gegenteil ist wahr.
„Wenige Bischofsversammlungen haben die ideale
Erhabenheit, Würde, Verdienstlichkeit und den heilsamen Einfluss der
jungfräulichen Reinheit mit so warmen Worten geschildert als das Plenarkonzil
des lateinischen Amerikas“. (Bellesheim, Katholik, 1900, II, 280)
Es ist alle Aussicht vorhanden, dass die Reform die
kirchlich-religiösen Zustände, die in Süd- und Mittelamerika seit Jahrzehnten
im Gange ist, durch die ebenso weisen als maßvollen Bestimmungen des Konzils
glücklich weitergeführt und vollendet wird.
(Aus: die katholischen Missionen, 1901)
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