Die Kirche "Holy Cross" in Wairiki, Fidschi (Quelle: Markmark 28) |
Die neuen
Glasfenster in der Kirche des heiligen Kreuzes in Wairiki.
Die
Gründungsgeschichte dieser prächtigen Kirche auf der weltverlorenen Insel des
Stillen Ozeans wurde bereits früher erzählt.
Heute hat dieselbe durch
großmütige Missionsfreunde einen prachtvollen Schmuck erhalten, nämlich eine
Reihe schön gemalter Glasfenster. „Dieselben waren“, so schreibt der
Maristenmissionär P. Prin, „schon längere Zeit angekommen, standen aber noch
immer im Pfarrhaus, weil ich geschicktere Hände als die meinen erwarten wollte,
um sie einzusetzen. Allein meine eingeborenen Christen brannten vor Verlangen,
die Wunderwerke zu sehen, und ich gab endlich ihren Bitten nach.
Ich rief also
drei bis vier der großen Schulkinder, die mir halfen, die Glasfenster in die
Kirche zu schaffen.
Aber statt Hand anzulegen, blieben sie stehen, staunten das
Bild des auferstandenen Heilandes an und untersuchten es von allen Seiten. Dabei
führten sie mit leiser Stimme etwa folgendes Gespräch: ‚Wie kann man denn
solche Farben auf Glas bringen?‘ meinte der eine. ‚Wird nicht der Regen sie
abwaschen und die Bilder verderben?‘ fragte ein anderer. Ich sagte ihnen, dass
die Bilder immer schön und glänzend bleiben würden.
‚Aber wer hat das so schön
gemacht? Man meint, der auferstehende Heiland sei wirklich lebendig.‘ – ‚Und
die Soldaten,‘ rief ein anderer, ‚sieh, welchen Schrecken sie haben! Sie sind
ganz wie wir, als wir noch Krieg führten. Wenn der Feind kam, dann standen wir
so da mit unserem Schild.‘
Das Zimmer füllte sich mehr und mehr mit Neugierigen. Die Kunde war wie ein Lauffeuer durch das Dorf geeilt. Alles strömte herbei, um die Wundergläser zu sehen.
Ich erblickte unter ihnen einen alten Mann und fragte: ‚Nun, was meinst
denn du zu den Fenstern?‘ – ‚Es ist zu schön‘, meinte er, ‚ich weiß nicht, was
ich vor Erstaunen sagen soll; ich kann nur schweigen.‘
Dann aber rief er auf
einmal begeistert: ‚Was bin ich heute glücklich! Wie gut war doch Gott, dass er
mich bis heute leben ließ, um diese wunderschönen Dinge zu sehen! Jetzt, glaube
ich, werde ich noch viel mehr nach dem Himmel mich sehnen, der noch viel
schöner ist.‘
‚Wenn die Fenster,‘ so meinten einige, ‚einmal in der Kirche
sind, wird es uns nicht möglich sein, zu beten; wir werden unsere Augen nicht
davon wenden können.‘ – ‚Gut,‘ sagte ich, ‚schaut immerhin darauf; aber während
ihr hinseht, denkt an unseren Herrn (…) und so wird dieses Anschauen zum Gebet
werden.‘ – ‚Ah, das ist wahr!‘ riefen sie, ‚das Bild wird unser Gebetbuch sein,
das uns hilft, Gott zu verehren und an die Wohltäter in Frankreich, die uns
diese schönen Sachen geschickt, uns im Gebet zu erinnern…‘
(Aus: die katholischen Missionen, 1894)
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