Nome, Alaska im Jahr 1907 |
Der Weltkrieg
greift in seinen Wirkungen bis in das kalte Nordland Alaska hinauf. Die
Goldsucherstadt Nome, die zur Zeit ihrer Hochblüte bis 6.000 Menschen zählte
und auch eine katholische Gemeinde hatte, ist infolge der Kriegszeit fast
verödet und wird bald nur mehr ein Eskimolager sein.
Die Jesuitenmission, die
seit Juli 1917 einen Bischof an der Spitze hat, dehnt ihre Wirksamkeit unter
der spärlichen und ungeheuer weit zerstreuten Eskimobevölkerung immer weite
aus.
Was der Winter
in diesem Eisland bedeutet, zeigt folgende Stelle aus dem Brief eines
Missionärs:
„Unser Vorrat an Brennholz war zu klein, um uns den Luxus eines
stets angezündeten Ofens zu gestatten; es galt die größte Sparsamkeit zu üben.
Des Morgens zündeten wir ein kleines Feuer an und ließen über demselben ein
Stückchen Eis schmelzen, um das nötige Wasser für das heilige Opfer zu gewinnen. Wenn das Wasser zu sieden begann, kleidete sich der
Priester zur Messe an.
Das Töpfchen mit heißem Wasser wurde auf den Altar
gestellt. Es dient gleichzeitig dazu, den Kelch etwas zu erwärmen und die Hände
des Zelebranten vor dem Erfrieren zu schützen.
Es mag übertrieben klingen, ist
aber buchstäblich war: Der kurze Augenblick, in dem der Priester beim Dominus Vobiscum die Hände in dieser
eisigen Kälte ausstreckt, genügt, seine Finger so steif zu machen, dass er, um
sie bewegen zu können, sie erst wieder ans Töpfchen halten muss.
(Aus: die
katholischen Missionen, 1918)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen