Schon die
Missionäre der früheren Jahrhunderte bedienten sich zur Erläuterung ihrer
Predigt mit dem größten Nutzen der Bilder. In unseren Tagen hat P. Basseur S.J.
einen Verein gegründet, welcher für die Herstellung von Bildern, die zunächst
für die Missionen in China bestimmt sind, Sorge trägt.
Unter seiner Leitung
wurden mehrere Serien von Bildern ausgeführt, welche die einzelnen Geheimnisse
unserer heiligen Religion recht passend erläutern. Daneben ließ er auch das
Bild entwerfen, das wir als Titelbild dieses Bandes geben und das den ganzen
Katechismus in einigen Gruppen zusammenfasst.
Oben in der Mitte thront die heiligste
Dreifaltigkeit; unter ihr steht die unbefleckt empfangene Jungfrau, zu deren
Seite das erste Menschenpaar kniet.
Der Erzengel Gabriel verkündet die
Menschwerdung, der Erzengel Michael überwindet den Drachen. Zwei Medaillons
erinnern an die Geburt und das verborgene Leben des Heilandes, zwei andere an
seine Auferstehung und Himmelfahrt, während der Kreuzestod im oberen Mittelfeld
dargestellt ist.
Links von dem sterbenden Heiland steht die blinde Synagoge,
rechts von ihm der neue Bund mit Kelch und Evangelienbuch. Maria und Johannes
finden sich neben ihm, während bei der Synagoge Priester und Leviten des alten
Bundes mit dem zerrissenen Vorhang des Tempels zu sehen sind.
Das Hauptbild
versinnbildet die Lehre von der Kirche, ihre Einheit durch den Nachfolger
Petri, unter dem Schutz und der Leitung Christi und des heiligen Geistes; ihre
apostolische Sendung und Katholizität durch das: Euntes docete – „Gehet hin und
lehret alle Völker“; ihre Heiligkeit durch die Vereinigung mit den schon
triumphierenden Mitgliedern; endlich auch ihre Gemeinschaft mit der im Fegfeuer
leidenden Kirche.
Die Seitenbilder geben in zehn Medaillons die Gebote Gottes
und auf der gegenüberstehenden Seite die drei göttlichen Tugenden und die Werke
der leiblichen Barmherzigkeit, und als Gnadenmittel zur Beobachtung der Gebote
und Übung der Tugend die sieben heiligen Sakramente und das Gebet (das
Vaterunser).
Endlich mahnen die vier letzten Dinge des Menschen zum Eifer auf
dem Weg der Vollkommenheit.
So ist wirklich in dem Einen Bild alles vereinigt,
was der Katechet seinen Schülern als Vorbereitung auf die Taufe erklären muss.
Auf dem Bild, wie wir es geben, ist freilich wegen des beschränkten Raumes
manche Figur unklar geworden; dieser Mangel fällt aber in Wirklichkeit weg,
weil P. Basseur das Bild fünfmal größer, 1,10 Meter hoch und 75 Centimeter
breit ausführen ließ.
(Aus: die katholischen Missionen, 1883)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen