Von einem
schweren Kreuz wurde, wie die „Salvatorianischen Mitteilungen“ berichten, die
junge Niederlassung der Katechisten-Missionärinnen Mariens zu Gauhati in Assam
(Vorderindien) heimgesucht. Eine der Schwestern, gebürtig aus Baden, wurde vom
Aussatz befallen, den sie sich durch Ansteckung im Missionsdienst zugezogen
hatte.
Nachdem ein tüchtiger Arzt in Kalkutta die Diagnose des Arztes in
Gauhati bestätigt hatte, schrieb die Schwester von Kalkutta aus unter dem 20.
Januar dieses Jahres folgenden Brief an den Apostol. Präfekten, in dem sie von
ihm und ihrer geliebten Mission für immer Abschied nimmt und schlicht und
einfach das Opfer ihres Lebens bringt.
Der Brief, aus dem der Opfergeist einer
Heldenseele spricht und den man nicht ohne Rührung lesen kann, lautet:
„Mit gebrochenem Herzen vernehme ich von unserer lieben Mutter, dass ich nicht mehr nach Gauhati zurückkehren kann. Es ist ein großes Opfer, das der liebe Gott von mir verlangt. Doch ich nehme es gern an, da es ja Sein heiliger Wille ist.
Ich werde Sie sowie die ganze Mission von Assam in meinem Opfer und Gebet
nicht vergessen. Ich habe meine Mission wohl zu sehr geliebt, darum will der
liebe Gott dieses Opfer von mir. Und ich bin bereit, es ihm zu bringen, nicht
nur die Trennung von meiner Mission, die ich so sehr geliebt, nein, auch meine
Gesundheit.
Hochwürdiger Pater, ich danke Ihnen aufs herzlichste für alles, was Sie für mich getan. Möge es Ihnen der liebe Gott tausendfach vergelten! Ich war nicht würdig, in Assam zu arbeiten. Der liebe Gott will eifrige Arbeiter in seinem Weinberg. Es fehlte mir an Demut und Seeleneifer.
Möge der liebe Gott durch dieses mein
armes Opfer viele Priester und eifrige Schwestern senden! Ich bitte um Ihren
Segen für den schweren Lebensweg, der jetzt für mich anfangen wird.“
(Aus: die
katholischen Missionen, 1915)
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