P. Ströbele beim Unterricht |
Über die Missionstätigkeit eines deutschen Missionärs, des hochw. Herrn
Albert Ströbele, auf den Inseln St. Andreas und Providence im Karaibenmeere
haben wir bereits früher berichtet. Es handelt sich darum, vor allem die arme
Neger- und Mischlingsbevölkerung dieser Eilande, auf denen nordamerikanische
Sekten seit langem schon eine eifrige Propaganda treiben, der katholischen
Kirche zu erhalten oder zurückzuerobern.
Bereits steht auf St. Andreas eine
katholische Kapelle, die vorläufig auch als Schule für die kleinen Neger dienen
musste. Wie der hochw. Herr Ströbele uns schreibt, war seine „Bettelreise“, die
er 1902/1903 im Interesse des neuen Missionsunternehmens in Deutschland und den
Vereinigten Staaten gemacht, von gutem Erfolg gekrönt. Im November 1903 hofft
er auf St. Andreas zurück zu sein.
„Ich habe seit letztem April verschiedene
Mal Briefe von dem bekehrten Baptistenprediger E. Howard aus Providence
erhalten, in welchen er mir mitteilt, dass seine vormalige Baptistengemeinde
vollzählig jeden Sonntag zum Laiengottesdienst sich einfinde, welchen ein
junger katholischer Mann (Katechet), der aus New York zu mir in die Missionen gekommen
war, seit meiner Abreise daselbst hielt.
Der genannte Prediger, Rev. Howard,
hat sich nämlich bei Gelegenheit einer dreiwöchigen Mission, welche ich letzten November in seiner Kirche gegeben, samt seiner Gemeinde zur
katholischen Religion bekehrt.
Es ist mir nun gelungen, in New York noch einen
Mitarbeiter zu finden, der bereits nach den Inseln abgereist ist, so dass die
Leute dort jetzt wieder Messe haben und zu den Sakramenten gehen können.
Von
Baltimore werden vier schwarze Oblaten-Schwestern mitgehen, um die Schule zu
übernehmen, welche ich letzten Januar in Providence eröffnet hatte und die
bereits von 150 Kindern besucht wird.
Die Reise müssen wir per Segelschiff
machen, da keine Dampfschiffe dahin gehen; ich hoffe aber, es dahin zu bringen,
dass eine New Yorker Dampfschiffgesellschaft bald ihre Schiffe, die nach Costa
Rica bei uns anhalten lässt, was natürlich von großem Nutzen für unsere Insel
wäre, weil wir dann unsere Orangen und andere tropischen Früchte auf den Markt
bringen können.“
(Aus: die katholischen Missionen, 1904)
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